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26.03.2020 aus 
Campus + Stadt
Solidarität statt Hamstern

Sofia Helfrich ist 24 Jahre alt und hat gerade ihre Bachelorarbeit im Studiengang Cultural-Engineering abgegeben. Neben ihrem Studium hat sie beim International Office der Uni gearbeitet und dabei Erasmus-Studierende betreut. Ehrenamtliches Engagement ist ihr sehr wichtig. Sie war sowohl für die Seebrücke als auch im studentischen Projekt in:takt aktiv. Außerdem ist sie Teil des Teams des Kultur- und Veranstaltungsportals „Magdeboogie“, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Magdeburger Kulturszene zu unterstützen und zu vernetzen. In ihrem handverlesenen Veranstaltungskalender zeigen sie täglich, dass einiges in Magdeburg los ist.

Sofia Helfrich Studentin der Uni Magdeburg (c) Nikolas AntoniadesSofia Helfrich Studentin der Uni Magdeburg (Foto: Nikolas Antoniades)

Im Moment, aufgrund der Situation rund um das Corona-Virus, verzichtet „Magdeboogie“ aus Solidarität mit den Risikogruppen auf diese Veranstaltungstipps. Stattdessen rufen sie zur Nachbarschaftshilfe auf. Dafür kann man sich zum Beispiel einen Aushang auf ihren Blog herunterladen und so Nachbarinnen und Nachbarn Hilfe beim Einkaufen anbieten. Außerdem unterstützt „Magdeboogie“ die Initiative „Solidarität statt Hamsterkäufe – Nachbarschaftshilfe Magdeburg“. Das Team der Initiative besteht aus neun Studierenden und Alumni der Uni Magdeburg und der Hochschule Magdeburg-Stendal. Über das entstandene Netzwerk sollen Hilfesuchende und hilfsbereite Personen miteinander in Kontakt gebracht werden, um zum Beispiel Einkaufshilfen, Besorgungen oder Gassi-Gänge mit Hunden für besonders gefährdete Menschen zu realisieren. Abschottung, Hamsterkäufe und Egoismus bringen uns in einer solchen herausfordernden Situation nicht weiter. „Was wir jetzt brauchen ist Solidarität, gegenseitige Unterstützung und Zusammenhalt auch in der Isolation. Denn wir distanzieren uns vielleicht räumlich, aber sozial stehen wir eng zusammen“, fasst Sofia zusammen.

Gegen die Isolation und die Tristesse hat es sich „Magdeboogie“ in Zusammenarbeit mit Wohnzimmerkonzerte Magdeburg und Mundpropaganda Booking zur Aufgabe gemacht, Magdeburgerinnen und Magdeburger an die Fenster und Melodie in die Stille zu bringen. Nach dem Vorbild der Menschen in Italien sollen am Samstag, den 4. April, um 17 Uhr die Menschen in Magdeburg die Fenster öffnen und musizieren. Dafür hat das Team drei Gute-Laune-Songs herausgesucht:

  1. Spider Murphy Gang: Skandal im Sperrbezirk
  2. Das Dschungelbuch: Probiers mal mit Gemütlichkeit
  3. Queen: I Want To Break Free

Mitmachen erwünscht

Darüber hinaus ist es allen Beteiligten von „Magdeboogie“ wichtig zur Solidarität mit Kulturschaffenden aufzurufen. Diese sind, wie viele Menschen, durch die Einschränkungen, die das Corona-Virus erforderlich macht, in ihrer Existenz bedroht. Ideen, wie man ihnen helfen kann, sind zahlreich vorhanden. „Geld, dass jetzt normalerweise für Kunst und Kultur ausgegeben worden wäre, beiseitelegen und bei nächster Gelegenheit spenden, schon erworbene Tickets nicht zurückgeben, jetzt schon Gutscheine für später kaufen ,... All das brauchen wir, damit wir uns in Magdeburg auch in ein paar Monaten noch über eine lebendige Kulturszene freuen können“, erklärt sie und ist zuversichtlich, dass uns das gelingen wird, denn: „Immer wieder begeistert bin ich von dem Herzblut und dem oft freiwilligen Engagement, mit dem viele Menschen hier die Kulturszene beleben.“

Zum Schluss möchte Sofia gerne noch einen kleinen Aufruf starten: „Wir freuen uns bei Magdeboogie immer über Leute, die Lust haben mitzumachen. Sei es als freie Redakteur*in, als Social-Media-Beauftragte*r oder auch im Bereich IT. Wir freuen uns über neue Gesichter und neue Ideen und machen regelmäßig offene Redaktionstreffs. Die können natürlich jetzt grade nicht persönlich stattfinden, aber man kann uns immer schreiben.“