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Ayna Toyjanova nimmt am Karriere Zertifikat der Uni Magdeburg teil. Sie möchte nach ihrem Masterabschluss in Magdeburg arbeiten. (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)
24.04.2025 aus 
Studium + Lehre
Pilotprojekt gegen den Fachkräftemangel

Deutschland zählt zu den weltweit gefragtesten Studienstandorten – dennoch bleibt nur ein Bruchteil der internationalen Studierenden nach dem Abschluss im Land. Von über 400.000 Studierenden aus aller Welt entscheiden sich lediglich rund 25.000 für eine Karriere in Deutschland. Die Universität Magdeburg möchte genau hier ansetzen und hat ein neues Pilotprojekt gestartet: 25 internationale Studierende aus englischsprachigen MINT-Studiengängen nehmen am sogenannten Karriere-Zertifikat teil. In Kooperation mit der regionalen Wirtschaft soll das Programm die sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen der Teilnehmer fördern und sie gezielt auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereiten.

Eine der Teilnehmerinnen ist Ayna Toyjanova. Die 35-jährige Turkmenin studiert seit 2023 im Masterstudiengang Chemical and Energy Engineering an der Universität Magdeburg. Sie sieht in dem Programm eine wertvolle Unterstützung für sich und ihre Kommilitonen und Kommilitoninnen. „Viele internationale Studierende empfinden Unsicherheit, wenn es um den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt geht. Das Karriere-Zertifikat gibt uns nicht nur Selbstvertrauen, sondern auch die Chance, eine qualifizierte Beschäftigung in Deutschland zu finden“, erklärt sie.

Teilnehmende des FIT for Career Start Programms der Uni Magdeburg bei einer Exkursion im Harz (c) Jana DünnhauptDie 25 Studierenden waren Mitte April für ein erstes Kennenlernen im Harz; auch Ayna Toyjanova (7.v.r.) war dabei. (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)

Für die Masterstudentin ist Deutschland der ideale Ort, um als Ingenieurin Fuß zu fassen. „Alles, was hier hergestellt wird, steht für Qualität und Innovation“, sagt sie. Vom Zertifikatsprogramm erhofft sie sich insbesondere Einblicke in den Bewerbungsprozess, Erfahrungen mit Vorstellungsgesprächen und ein besseres Verständnis der deutschen Unternehmenskultur. Über das Angebot von Deutschkursen hinaus profitieren die Teilnehmer von regelmäßigen „Karrieretreffen“, in denen sie ihre Fragen rund um die Jobsuche klären können. „In den Sommerferien findet außerdem eine Career Summer School mit Workshops und Networking-Sitzungen statt, bei der wir internationale Alumni treffen, die bereits erfolgreich in Deutschland arbeiten“, ergänzt sie.

Fachkräfte durch Integration in der Region halten

Doch Ayna Toyjanova ist nicht nur Studentin, sondern auch Mutter von zwei Töchtern. Als sie nach Magdeburg zog, machte sie sich vor allem Sorgen um deren Integration. „Heute bin ich erleichtert, wie gut sie sich eingelebt haben. Meine ältere Tochter besucht das Gymnasium und kann hier weiterhin ihr Hobby, das Standardtanzen, ausüben. Meine jüngere Tochter geht noch in den Kindergarten, wurde für das Turntraining beim SC Magdeburg aufgenommen und startet 2025 in die Grundschule“, berichtet sie.

Die Turkmenin fühlt sich in Magdeburg längst zu Hause. „Von Anfang an habe ich hier wunderbare Menschen getroffen – Lehrerinnen und Lehrer, Ärztinnen und Ärzte, Trainerinnen und Trainer und Freunde“, erzählt sie. Besonders schätzt sie die Natur der Stadt. „Ich wohne in der Nähe eines der schönsten Parks in Magdeburg. Das trägt dazu bei, dass ich mich hier wirklich wohlfühle“, sagt sie abschließend.

Mit Programmen wie dem Karriere-Zertifikat will die Universität Magdeburg internationale Talente wie Ayna Toyjanova langfristig für die Region gewinnen – und ihnen den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft in Deutschland ebnen. Das Karriere-Zertifikat FIT für Career Start wird im Rahmen des Programms "FIT – Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD gefördert.