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14.09.2020 aus 
Forschung + Transfer
Führung will gelernt sein

Raus aus der Theorie und rein in die Praxis: „Als Mathematiker besteht mein Arbeitsalltag natürlich aus theoretischer Arbeit, Programmieren und dem Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten im Austausch mit Kollegen vor Ort oder an anderen Universitäten“, erzählt Dr. Ferdinand Thein. Mein konkretes Forschungsgebietet am Institut für Numerik und Analysis der Fakultät für Mathematik in der Arbeitsgruppe von Prof. Warnecke ermöglicht es, eng verzahnt sowohl stark theoretisch, als auch numerisch zu arbeiten und dabei immer auch viele Anwendungen zu sehen.

Dr. Thein (c) Jana Dünnhaupt Uni MagdeburgDr. Ferdinand Thein nahm am Seminar zur Projektleiterqualifizierung teil, um sich weiterzubilden (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)

Um sich auch überfachlich weiterzubilden, nahm er am Seminar zur Projektleiterqualifizierung teil. „Ich möchte auf etwaige Projektleitungsaufgaben, egal ob in Wissenschaft oder Wirtschaft, gern vorbereitet sein“, sagt der Postdoktorand, „auch im akademischen Bereich wird es immer mehr darauf ankommen, Qualifikationen abseits der Forschung zu haben.“

Projekte leiten und im Team kommunizieren

In den vier dreitägigen Kursen lernen PostDocs und junge Professor*innen, Projekte zu planen, umzusetzen und zu leiten. Der diesjährige Durchgang der Schulung war der zweite und wurde zusammen von der Graduate Academy und der strategischen Personalentwicklung angeboten und zum Teil aus Mitteln des Tenure Track Programms finanziert. Im Rahmen der theoretischen und praktischen Abschlussprüfung wurde eine praxisrelevante Aufgabe zusammen mit dem Nachhaltigkeitsbüro bearbeitet. So entstand neben der Vernetzung der Teilnehmenden aus vielen verschiedenen Fakultäten auch eine Vernetzung mit anderen Bereichen der OVGU.

„Bei den zwischenmenschlichen Aspekten wie der Teamzusammenstellung, Konfliktlösung oder Moderation konnte man seine eigenen Kompetenzen gut selbst überprüfen und noch viele wertvolle Erfahrungen mitnehmen“, so Dr. Ferdinand Thein.

In den verschiedenen Modulen wurden Fachthemen wie

„Ziel ist es, am Ende mit verschiedenen Methoden zur Planung, Durchführung und Auswertung von Projekten ebenso vertraut zu sein, wie mit Aspekten der Projektleitung und Führung“, erzählt der Mathematiker.

Austausch mit PostDocs aus anderen Fächern

Innerhalb der Gruppe gab es immer eine gute Stimmung, so der promovierte Mathematiker. In einer Übung sollten sich die Teilnehmenden beispielsweise eine Leitung für ein Teilprojekt auswählen: Als Moderator war er für eine kollegiale Einigung verantwortlich. „Hier zeigte sich aber auch durchaus schauspielerisches Potential bei den anderen Teilnehmenden“, erinnert sich Dr. Ferdinand Thein. Auch die unterschiedlichen Herangehensweisen der Teilnehmer, zum Beispiel aus den Humanwissenschaften, oder gerade die ähnlichen Ansätze der Kollegen aus der Physik und der Informatik fand er bemerkenswert. „Die Gruppenaufgaben waren immer wieder interessant“, fasst er zusammen.

Teamarbeit ist überall gefragt

Auch die Mathematik ist ein Teamsport, sagt der Wissenschaftler, der selbst im USC-Verein Handball spielt: „Wenn man gemeinsam mit anderen Kollegen an den Ergebnissen arbeitet, ist es immer wieder erstaunlich, wie die verschiedenen Ideen, Resultate und Theorien unterstützend zu den eigenen ineinandergreifen." Für Dr. Ferdinand Thein ist klar: Kommunikation ist alles, denn sie hilft immer und überall Potentiale zu nutzen oder Probleme zu lösen.

„Ich empfehle diese Weiterbildung definitiv weiter. Egal, ob man als PostDoc schon weiß, wo die Reise hingeht oder nicht. Gerade der Aspekt, dass PostDocs oder junge Professor*innen hier zusammenkommen und sich austauschen können, ist viel wert“, meint Dr. Ferdinand Thein abschließend.