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Benjamin Hatscher setzt Eye-Tracking-Verfahren ein, um ein einem Bildschirm berührungslos Objekte zu selektieren.
18.01.2019 aus 
Forschung + Transfer
Magdeburger Medizintechnik goes Israel

Magdeburger Medizintechnik goes international: Der Forschungscampus STIMULATE, der seinen Fokus auf Technologien für bildgeführte minimalinvasive Methoden in der Medizin richtet, baut seine Zusammenarbeit mit internationalen Partnern kontinuierlich aus. Ein neues im Aufbau befindliches deutsch-israelisches Kooperationsprojekt beispielsweise orientiert sich an der Einrichtung eines wissenschaftsbasierten Technologiezentrums nach dem Vorbild des Innovation Basecamps in der Wüstenstadt Be‘er Sheva in Israel. Die Business Development Plattform wird partnerschaftlich durch Akteure der Privatwirtschaft und Wissenschaft hier ist die Ben-Gurion-Universität des Negev Partner geführt. Ziel des Camps ist die Skalierung und Kommerzialisierung von innovativen Forschungsprojekten zu technologiebasierten Start-ups durch Unterstützung in den Bereichen Validierung, Mentoring und Finanzierung. Auch STIMULATE ist eine öffentlich-private Partnerschaft, in der die Universität Magdeburg, Siemens Healthineers und der STIMULATE-Verein kooperieren.

„Das beeindruckende Technologiepark-Konzept des Innovation Basecamps zeigt, dass erfolgreiche Ansiedlungs- und Ausgründungsaktivitäten auch an ungewöhnlichen Standorten, wie mitten in der Wüste, zu realisieren sind“, resümiert Prof. Dr. Georg Rose, Sprecher des Forschungscampus STIMULATE. Aus seiner Sicht müssten dafür drei Grundvoraussetzungen gegeben sein: „Erstens, die Nähe zu einer technisch-orientierten Universität mit einem sichtbaren Forschungsschwerpunkt, zweitens, ein einheitliches Standortkonzept sowie drittens, die Unterstützung des Vorhabens seitens der Landes- und Kommunalpolitik. Deshalb sehen wir im Wissenschaftshafen Magdeburg ideale Bedingungen für ein technologiebasiertes Innovationszentrum unter Nutzung der Erfahrung unserer israelischen Partner.“

Die Magdeburger Medizintechniker haben im Mai 2018 in Anwesenheit des Rektors, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, und des Ministerpräsidenten, Dr. Reiner Haseloff, einen Forschungskooperationsvertrag mit dem renommierten Israel Institute of Technology „Technion“ in Haifa geschlossen.

Und schließlich hat der Forschungscampus STIMULATE in diesem Sommer eine weitere Kooperation festgeschrieben: mit dem Center for Biomedical Imaging der Harvard Medical School in Boston, USA. Mit diesem Institut gibt es, insbesondere zu Prof. Dr. Oliver Speck von der Abteilung Biomedizinische Magnetresonanz, bereits seit vielen Jahren einen wissenschaftlichen Austausch. Innerhalb der vereinbarten Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School soll die typischerweise auf Diagnostik spezialisierte MRT-Technologie auf die Unterstützung von minimalinvasiven Operationen adaptiert werden. „Der Kernspintomograph dient dabei als eine Art Navigationssystem, das hilft, eine kleine Nadel zum Herd der Erkrankung zu führen“, erläutert Prof. Georg Rose. „Diese Nadel wird schließlich erhitzt, um den Tumor zu zerstören. Da es mit dem MRT prinzipiell auch möglich ist, die Temperatur an jeder Körperstelle zu messen, kann dieses Gerät dabei helfen, die richtige Menge an Hitze in den Tumor zu applizieren, um ihn vollständig zu zerstören.“ Bis es jedoch soweit ist, sind noch zahlreiche technische Probleme zu lösen. Deshalb sollen durch diese Zusammenarbeit der beiden Forschungseinrichtungen intensiv Synergien genutzt werden, um diesen Herausforderungen schneller begegnen zu können.