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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des European Studies Reality Checks trafen sich unter anderem in der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt in Magdeburg. (Foto: Anke Barnardt)
14.10.2021 aus 
Studium + Lehre
Wie Sachsen-Anhalt Europapolitik macht

Die Aufgaben an die Europäische Union sind im Jahr 2021 spannender als je zuvor: Weg von kleinteiligen Verordnungen über die Dezibelgrenzen für den Rasenmäher in Nachbars Vorgarten, welche in den Köpfen der Öffentlichkeit geblieben sind, hin zu den weltpolitischen Fragen unser Zeit – Klima, Brexit, Migration, Sicherheitspolitik, Eurostabilität und Handel. Damit tun sich spannende Berufsfelder im Bereich Europapolitik auf, denn auch wenn die Brüsseler Politik vielen weit weg erscheint – die Europäische Union berührt täglich zahlreiche Lebensbereiche von Millionen von Menschen.

Das erfuhren auch angehende Bachelorabsolventinnen und -absolventen verschiedenster Fachrichtungen beim zweitägigen „European Studies Reality Check“. Dieses hybride Veranstaltungsformat bot ihnen nicht nur die Möglichkeit, sich über den Masterstudiengang European Studies zu informieren, sondern auch, aus erster Hand zu erfahren, wie sich die Arbeitsfelder rund um das Thema Europa gestalten. Die Bachelorstudierenden konnten politische Entscheider und Policy Maker der Europapolitik und deren Arbeit kennenlernen, mit Mitarbeitenden der Landesvertretung Sachsen-Anhalts in Brüssel ins Gespräch kommen und einen Blick hinter die Kulissen der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt werfen.

Ziel der Initiatoren des Lehrstuhls Regieren im Europäischen Mehrebenensystem der Universität Magdeburg war es, den Bachelorstudierenden einen wirklichkeitsnahen Einblick zu geben, was der Master European Studies vermittelt und für welche berufliche Karriere in NGOs, Behörden oder Regierungen er sie nach ihrem Abschluss qualifiziert. „Wir wollten anschaulich machen, wie Europapolitik funktioniert, welche Herausforderungen zu meistern sind oder wie ein Bundesland wie Sachsen-Anhalt im Herzen Europas die Politik in Brüssel mitgestaltet“, unterstreicht Prof. Dr. Eva Heidbreder, die Initiatorin des Projekts.

Die Studierenden konnten somit viel über die Studieninhalte des Masters European Studies erfahren und erhielten die Gelegenheit, mögliche Karrierewege nach dem Abschluss realistisch einzuschätzen. Denn sie stellten den Vertreterinnen und Vertretern aus dem Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalts, dem Büro eines Europaabgeordneten oder der Staatskanzlei zahlreiche Fragen. Unter anderem zu den Arbeitsaufgaben, Herausforderungen im Europakontext und Hürden bei der Jobsuche. So erhielten die Studierenden einen interessanten Einblick in den Arbeitsalltag der Gesprächsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

In Gesprächsrunden stellten sich die Expertinnen und Experten der europäischen Politikgestaltung vor und gaben einen intensiven Einblick, wie sie aus Sachsen-Anhalt Europapolitik mitgestalten und diskutierten über den Artikel 23 des Grundgesetzes. Der sogenannte "Europaartikel" bestimmt, dass Bund und Länder in Angelegenheiten der Europäischen Union mitwirken. Darüber hinaus vernetzten sich Bachelorstudierenden mit Masterstudierenden und tauschten sich über die zwei Tage hinweg in den Gruppenarbeiten aus. Das Event wurde durch die Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt sowie die Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der Europäischen Union in Brüssel unterstützt.