
In einem europaweiten Forschungsprojekt entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein evidenzbasiertes Interventionsprogramm unter Verwendung von Musik und von Mitteln und Methoden des Tanzes und der Gymnastik. Sie wollen untersuchen, welche Effekte das "NeuroDance Programm" auf die Motorik von Parkinson-Patienten und Patientinnen hat, ob sich motorische Fähigkeiten verbessern und ob sich dadurch die Lebensqualität der Betroffenen erhöht.
Gemeinsam mit Forschungsteams aus Tschechien, Slowenien und Griechenland wollen die Magdeburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, wie ein individuell angepasstes körperliches und musikorientiertes Training auf typische Symptome wie Bewegungssteifigkeit, Gangunsicherheit oder das sogenannte „Freezing“ – das plötzliche Erstarren beim Gehen – wirkt. „Tanzen erfordert die zeitliche und räumliche Koordination von Arm-, Rumpf- und Beinbewegungen zu musikalischen Impulsen und trainiert Gehirn und Körper", erklärt die Leiterin der Studie, Prof. Dr. Anita Hökelmann vom Lehrstuhl Sport und Technik der Uni Magdeburg. „Gerade bei Parkinson kann die Kombination aus rhythmisch akzentuierter Musik und gezielter Bewegung helfen, verloren gegangene Bewegungsmuster und Abläufe zurückzugewinnen. Das kann das Vertrauen in die eigene Bewegungsfähigkeit stärken – Freude an der Bewegung wecken und schafft die Motivation, in einer Gruppe regelmäßig zu trainieren.“
Die Studie ist Teil des EU-geförderten Forschungsverbundes für "Innovative Intervention für Parkinson Betroffene". Ziel des Projektes ist es, die Wirksamkeit von musikbasierten Bewegungsinterventionen als ergänzende Therapieform langfristig zu belegen und weiterzuentwickeln.
Für die erste Phase der Projektphase sucht das Forschungsteam aus Magdeburg Betroffene, die Freude an Musik und Bewegung haben. Tanzerfahrung ist nicht notwendig. Zusätzlich zum Training werden psychologische sowie sport- und bewegungswissenschaftliche Tests durchgeführt. Sie messen die Entwicklung motorischer und kognitiver Fähigkeiten sowie die Lebensqualität der Teilnehmenden.
Das Training beginnt, nach einem Eignungstest, Mitte Mai und findet zweimal wöchentlich statt – jeweils mittwochs und freitags von 9:00 bis 10:00 Uhr oder 10:00 bis 11:00 Uhr in der Sporthalle 2 der Universität (Zschokkestraße 32, Gebäude 40). Ein wissenschaftliches Team begleitet die Teilnehmenden individuell. Auch wer zu diesen Zeiten verhindert ist, kann an den Eingangstests teilnehmen und sich für das Anschlussprogramm im Februar 2026 vormerken lassen. Die Teilnahme an Tests und Training ist kostenfrei.
Eine Anmeldung ist per E-Mail oder telefonisch unter 67 56 980 möglich.