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Portrait Laura Augustin
25.03.2019 aus 
Forschung + Transfer
Reibung und spannende Konzepte

Ein Studierenden-Team der Universität gewann 2017 den zweiten Preis beim Landeswettbewerb BESTFORM. Noch bis zum 18. April werden neue BESTFORMer gesucht. Das nahmen wir zum Anlass beim Preisträger-Team von einst nachzufragen: Was ist aus dem Projekt geworden und was aus dem Team? Stellvertretend für die Studierenden des Integrated Design Engineering-Studiengangs antwortet Laura Augustin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Maschinenbau, auf die Fragen.

Sie haben 2017 in der vorigen Runde des Landeswettbewerbs BESTFORM im Team den zweiten Platz gewonnen. Wie konnten Sie von der Auszeichnung profitieren?

Laura Augustin: Die Auszeichnung war für uns eine großartige Wertschätzung unserer Arbeit. Ein halbes Jahr hatten wir in die Entwicklung des „Simple Sample“ investiert. Mit dem Preisgeld konnten wir diese Innovation auch entsprechend würdigen, die über ein reguläres Semesterergebnis weit hinausging. Für den Studiengang Integrated Design Engineering ist eine solche Auszeichnung ebenso wertvoll, da wir hierdurch eines der Projekte veröffentlichen konnten, welche sonst eher im Verborgenen bleiben. Der BESTFORM-Award erzeugt hohe Aufmerksamkeit für Produktinnovationen und tolle Projekte.

Wie ist es seither mit „Simple Sample“ weitergegangen?

Die Mitarbeiter der Otto-von-Guericke-Universität, die das Projekt betreut haben, haben zusammen mit der LAGOTEC GmbH an der technischen Weiterentwicklung des Produkts weitergearbeitet. Hierbei konnten kleinere Schwachstellen behoben und das Produkt weiter verbessert und auf der Hannover-Messe präsentiert werden. Die parallel durchgeführte Marktuntersuchung hat jedoch leider ergeben, dass für das Produkt, auch angesichts der hohen Fertigungskosten, nur ein sehr kleiner Absatzmarkt besteht. Daher wurde das Projekt aus wirtschaftlichen Gründen bisher noch nicht umgesetzt.

Was ist aus dem Team geworden?

Die Teammitglieder sind mittlerweile ziemlich weit in der Industrielandschaft verstreut, von jungem Start-Up in Berlin bis großem Industriekonzern in Stuttgart ist fast alles dabei!

Warum ist es aus Ihrer Sicht wichtig, seine Projekte öffentlich zu präsentieren beispielsweise mit der Teilnahme an einem Wettbewerb?

Allein die Plattform, auf der das Projekt dann gezeigt wird, ist unendlich viel wert. Man kann so Bewusstsein für einen Themenkomplex schaffen, der sonst vielleicht gar nicht so leicht an die Öffentlichkeit gelangt wäre. Das ist einerseits natürlich super Werbung, andererseits aber auch eine tolle Möglichkeit, mit anderen in den Austausch zu treten. Des Weiteren ist es natürlich auch für die EntwicklerInnen spannend, sich mit anderen Projekten zu messen und sich so zusätzlich herauszufordern. Durch die Teilnahme an einem Wettbewerb entsteht auch noch die Gelegenheit, mit allen anderen TeilnehmerInnen in Kontakt zu kommen und sich untereinander zu vernetzen.

Als Studentin im Studiengang Integrated Design Engineering haben Sie sicher immer wieder neue Ideen und Optimierungsvorschläge für den Alltag im Kopf oder in der Schublade. Was ist denn so dabei?

Gerade im Umgang mit Alltagsprodukten kommen immer wieder Ideen auf und ich frage mich oft, ob man manche Dinge nicht besser machen kann. Wieso gibt es zum Beispiel keinen Staubsauger, mit dem es Spaß macht, die Wohnung zu putzen? Oft lösen Produkte zwar ein Problem; in diesem Fall: die Wohnung ist dreckig; kümmern sich jedoch weniger um die NutzerInnen dahinter - kaum jemand hat Lust staubzusaugen. Hier sehe ich großes Potential, Produkte weiter zu optimieren.

Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach, die Kreativität? Was ist neben der kreativen Idee auch noch wichtig?

Kreativität ist einer der wichtigsten Aspekte des Entwickelns, gerade in der Ideenfindung wird in alle Richtungen gedacht, um ein Problem zu lösen. Sobald es dann aber darum geht, eine Idee zu verwirklichen, ist neben der Kreativität auch noch eine gehörige Portion Disziplin nötig, um zu tüfteln, bis das Konzept fertig ist.

Inwieweit war es bei „Simple Sample“ wichtig oder schwierig in einem so großen Team zu arbeiten?

Gerade bei einem so komplexen Thema ist ein besonders diverses Entwicklungsteam sehr hilfreich, um auch wirklich alle Problemstellungen zu lösen. Das bedeutet aber natürlich auch, dass viele verschiedene Köpfe zusammenarbeiten müssen, was immer ein gewisses Reibungspotential mit sich führt. Jedoch ist das für den Ideenfindungsprozess ein besonders gewinnbringender Aspekt, da hier die spannendsten Konzepte entstehen.

Wie ist die Zusammenarbeit mit der LAGOTEC GmbH weitergegangen?

Die Mitarbeiter der Otto-von-Guericke-Universität haben das Projekt sechs Monate lang weiterbetreut und den Prototypen weiterentwickelt. Zudem haben sich Kontakte aufgebaut hinsichtlich Werkstudententätigkeit bei der LAGOTEC GmbH. Wenn uns nun auch noch die Idee kommt, wie wir das „Simple Sample“ günstig herstellen können, dann werden wir uns direkt bei der LAGOTEC GmbH melden und in die Umsetzung gehen.

 

BESTFORM MEHR /// WERT /// AWARD für kreative Ideen 2019

Was gibt es zu gewinnen?

Was kann eingereicht werden?

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Worum geht es?

Wie und bis wann kann man sich bewerben?

Einsendeschluss ist der 18. April 2019, 12 Uhr