DE
Das Team des Start-ups Findus: Max Löhrer, Lars Kellner, Jannis Baur, Joshua Hauth, Sebastian Ries, Hannes Feuersenger (v.l.n.r.) (Foto: privat)
22.03.2021 aus 
Forschung + Transfer
Per App zum neuen Familienmitglied

Die Adoption von Tieren aus dem Tierheim soll einfacher werden: Das ist die Vision von Hannes Feuersenger und seinen Co-Gründern. Ihr Vorhaben wollen sie in einer App umsetzen. Ihre Idee ist aktuell unter den Top 6 im Ideen-Wettbewerbs „Make Tomorrow New".

Über die App Findus kann man Tiere adoptieren (c) FindusÜber die App Findus kann man Tiere adoptieren (Foto: Findus)

„Swipen“ zum neuen Haustier: Die Findus-App soll die Suche nach einem neuen vierbeinigen Freund erleichtern. Der Uni-Mitarbeiter und Co-Gründer der App „Findus“, Hannes Feuersenger, fand sich bei der Adoption seiner Katze vor einem Chaos von Tierheimangeboten und Bürokratie wieder, denn: Nicht nur die Suche auf den vielen verschiedenen Internetseiten der Tierheime, sondern auch die Bürokratie nach der Entscheidung für das neue Familienmitglied raubten viel Zeit und Kraft. So kam der Wirtschaftsinformatiker gemeinsam mit seinen Kollegen auf eine Idee, die ein paar Monate später unter den Top 6 im Wettbewerb „Make Tomorrow New“ landete: Eine App, die alle Tiere aus Tierheimen im Umland anzeigt und dabei auch die Bedürfnisse der Tierheime selbst mit einbezieht.

Team schafft es in die Top 6

„Ich bin extrem froh, dass sich die Wege von mir und meinen fünf Gründer-Kollegen so zufällig gekreuzt haben“, erinnert sich Hannes Feuersenger. „Wir haben die Idee dann gemeinsam weiter ausgebaut und beim Make-Tomorrow-New-Wettbewerb eingereicht.“ Von den insgesamt 1.590 eingereichten Ideen hat sich das Team von Findus sehr gut geschlagen: Dies sei ein großer Erfolg, so Hannes Feuersenger: „Auf der eine Seite spornt uns das total an, die Findus-App so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen und auf der anderen Seite ist es auch eine Bestätigung für uns, dass wir mit Findus auch wirklich das Morgen neu gestalten können.“

Nicht nur vermitteln, sondern vereinfachen

Dem Team geht es nicht nur um die bloße Vermittlung von Heimtieren. In der Findus-App sollen vor allem die passenden Tiere empfohlen werden. Ist der Mensch Raucher, wird ihm kein Tier mit Lungenkrankheit genannt. Ein Tier, das schwer zu bändigen ist, wird keinem Menschen vorgeschlagen, der noch nie ein Haustier hatte. „Wir wollen dann aber noch einen Schritt weitergehen“, erklärt Hannes Feuersenger. „Die App soll auch als eine Art Problemlöser für die Tierheime fungieren.“ Zu diesem Zweck tauscht sich das Findus-Team mit Tierheimen aus: Wie lassen sich bürokratische Prozesse für die Tierheime vereinfachen? Kann man ausgewählte Dokumente digitalisieren? „Nachdem das Tier dann adoptiert ist, soll die App noch wertvolle Tipps zur Tiererziehung geben“, erzählt Hannes Feuersenger, „und zu einem stetigen Begleiter werden.“ Derzeit befindet sich die App noch in der Entwicklungsphase, doch es geht voran. „Unser Ziel ist es, dass die App nicht nur eine Idee bleibt, sondern zu einem Unternehmen führt“, so der Wirtschaftsinformatiker und Mitarbeiter an der Uni Magdeburg.

Grundwissen aus dem Studium

Hannes Feuersenger schreibt derzeit seine Doktorarbeit in der Arbeitsgruppe für Managementinformationssysteme. Hierfür untersucht er beispielsweise, wie eine App besonders nutzerfreundlich gestaltet werden kann. Auch die anderen Mitglieder von Findus studieren an der Fakultät für Informatik: Mit Vorkenntnissen, beispielsweise im „Idea Engeneering“, lernen die Studierenden nicht nur, Ideen kreativ zu finden, sondern auch umzusetzen und werden auf die Gründung eigener Start-ups vorbereitet. „Die Veranstaltung Start-up-Engineering bei Professor Graham Horton hat mir sehr geholfen, mit dieser Idee so weit zu kommen“, erzählt Hannes Feuersenger. „Dort habe ich zum Beispiel gelernt, wie man seine Zielgruppen besser versteht und ein Geschäftsmodell entwickelt, was ich auch für Findus gut gebrauchen kann.“

Die Reise geht noch weiter

Gewinnt das Team den Ideen-Wettbewerb „Make Tomorrow New“, erhalten sie ein Preisgeld von 400.000 Euro. „Das Geld wollen wir dann in den weiteren Ausbau unseres Unternehmens stecken: Vielleicht können wir uns dann ein Büro finanzieren, um noch produktiver zusammenarbeiten zu können. Auf jeden Fall werden wir aber einen großen Teil des Geldes in das Marketing investieren müssen, sodass auch jeder von unserer App erfährt und wir schnellstmöglich für jedes Tier das perfekte Zuhause finden können“, sagt Hannes Feuersenger. Doch auch, wenn es nicht zum Sieg reichen sollte, heiße das nicht das Ende der Idee – weitergehen solle es trotzdem. Wer wissen möchte wie, kann dem Findus-Team in sozialen Netzwerken wie Instagram oder Facebook folgen oder einfach auf der Webseite regelmäßig vorbeischauen.

Schlagwörter:
Fakultät für Informatik Start-ups Transfer- und Gründerzentrum WIrtschaftsinformatik Findus Tinder für Tiere
Autor:in: Lisa Baaske
Quelle: Campusseite