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DAAD-Preisträger Yash Ankurbhai Shah auf der Absolventenverabschiedung (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg)
06.12.2022 aus 
Campus + Stadt
Eine Zeit voller Premieren

Als Yash Ankurbhai Shah im Jahr 2018 von Indien nach Magdeburg kam, um an der Uni im Master zu studieren, hätte er sicher nicht gedacht, das RIA Buddy-Programm eigenverantwortlich zu organisieren. Die ersten Kontakte zu dem Studienprogramm für internationale Studierende, knüpfte der damalige „Data and Knowledge Engineering“-Student während der Begrüßungswochen im ersten Semester. „Das Buddy-Programm hatte damals einen Stand. Ich habe ehrlicherweise nicht nach weiteren Einzelheiten gefragt und mich einfach angemeldet“, erinnert sich Yash Ankurbhai Shah. Ihm wurde danach ein Buddy zugewiesen, der ihm half, sich mit dem fremden Land und dessen Kultur vertraut zu machen. Im Sommersemester 2019 wollte er selbst Buddy werden und beim Studienprogramm mithelfen, denn „abgesehen von der Unterstützung für internationale Studierende, fand ich den Ansatz des Programms wirklich toll, den interkulturellen Austausch auf einer persönlicheren Ebene zu fördern“, sagt er.

Gegen Ende des Sommersemesters machten allerdings viele Organisationsmitglieder des RIA-Programms entweder ihren Abschluss oder gingen für eine Zeit ins Ausland. Zu diesem Zeitpunkt waren die Anmeldeformulare für die neuen internationalen Studierenden bereits verschickt wurden. „Wir erhielten viele Bewerbungen. Da wir davon ausgingen, dass die Studierenden von uns Unterstützung erwarten, hielten wir es für richtig das Programm am Leben zu erhalten“, so Shah. Also beschloss der Student, neben seinem Studium und Forschungsarbeiten, das Programm so gut wie allein weiterzuführen. Er kümmerte sich um das Matching zwischen Neuankömmlingen und Buddies, das Versenden von Bestätigungen und die Beantwortung aller anfallenden Anfragen per Mail. Für Yash Ankurbhai Shah stellte es eine Herausforderung dar, diese Aufgaben allein zu bewältigen. Seiner Meinung nach, wirkte sich das auch auf die Marketing-Bemühungen aus, mehr Buddies für das neue Semester zu gewinnen. Noch dazu fehlte die nötige Zeit und seine Sprachbarriere machte das Ganze nicht einfacherer. Aller Widrigkeiten zum Trotz, gelang es ihm mit Hilfe anderer Studierender, neue Organisationsmitglieder für das Buddy-Programm zu gewinnen und sein Masterstudium mit sehr guten Leistungen zu beenden.

Zeichen der Anerkennung

Seine mehrjährige, ehrenamtliche Tätigkeit und seine hervorragenden akademischen Leistungen blieben nicht unbemerkt. Yash Ankurbhai Shah wurde in diesem Jahr die Ehre zu teil, als Preisträger des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes ausgezeichnet zu werden. Die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern, würdigt mit dieser Auszeichnung besondere akademische Leistungen und soziales Engagement. „Ich habe mich immer gefragt, wie viel ich als ausländischer Student beitragen kann, und versucht, meinen kleinen Teil dazu beizusteuern. Der Preis würdigt genau diese Leistungen, und so fühlt sich die Nominierung und schließlich die Auswahl für den Preis wie ein Zeichen der Anerkennung für all meine Bemühungen an. Ich bin glücklich und bescheiden zugleich, dass ich den Preis erhalten habe“, so Shah.

Rückblickend war die Zeit an der Uni für den Masterabsolventen eine Zeit der Premieren: „Ich habe in einem fremden Land gelebt, studiert und gearbeitet. Dazu habe ich eine neue Sprache gelernt und mich mit anderen Regeln, Bräuchen und einer fremden Kultur auseinandergesetzt. Und das war es, was mir an meiner Zeit an der Universität am besten gefallen hat: Sie hat diese Liste der vielen Premieren auf die bestmögliche Art und Weise möglich gemacht. Sie hat mich widerstandsfähiger, toleranter, verständnisvoller und dankbarer gemacht“.

Nach seinem Studium ist er in Deutschland geblieben, um seine Deutschkenntnisse zu verbessern, tiefer in die Kultur einzutauchen und als Dateningenieur in der pharmazeutischen Industrie zu arbeiten. „Ich hoffe, dass ich auf einem Karriereweg bleiben kann, auf dem ich weiter lernen und einen positiven Einfluss ausüben kann“, so Shah.

Autor:in: Catherine Birke
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