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Mathematik-Professorin Dr. Claudia Kirch
13.04.2023 aus 
Studium + Lehre
Lehre in Präsenz und digital geschickt kombiniert

Professorin Dr. Claudia Kirch vom Institut für Mathematische Stochastik unserer Universität erhält den Ars-legendi-Fakultätenpreis in der Kategorie Mathematik. Mit ihm werden Wissenschaftler*innen geehrt, die sich durch exzellente Hochschullehre in Mathematik und den Naturwissenschaften auszeichnen. Die Jury würdigte die Mathematikerin u.a. dafür, dass sie Präsenzlehre und digitale Inhalte geschickt miteinander zu kombinieren verstehe. Dazu gehörten zum Beispiel ein Wochenplan, kurze Vorlesungsvideos und Abgabeaufgaben mit gegenseitiger Beurteilung durch die Studierenden. Ihr sei es gelungen, in ihrer Lehre aufzuzeigen, wie moderne Lehrkonzepte effektiv und realistisch in der Praxis eingesetzt werden können. Weiterhin wird sie für ihr Engagement gewürdigt, „Kompetenzen in der Statistik, wie zum Beispiel Datenkompetenz, für Studierende und in Outreach-Veranstaltungen für die breite Allgemeinheit zugänglich zu machen“.


Für die zweifache Mutter ist die Auszeichnung nicht nur eine persönliche Anerkennung, sondern gebe ihr „die Möglichkeit, in größerem Rahmen dazu beizutragen, die gewonnenen Erfahrungen auch in die Post-Pandemiezeiten zu tragen und langfristig diese neuen Konzepte als Ergänzung zu bestehenden Lehrformen zu etablieren“, sagt sie. Gute Lehre zeichne sich für sie dadurch aus, dass sie statistische Methoden von verschiedenen Gesichtspunkten betrachte. „So können viele Verfahren zunächst intuitiv motiviert, dann mittels mathematischer Methoden analysiert und schließlich mit Hilfe von Computer-Simulationen weiter beleuchtet werden“, erläutert Prof. Claudia Kirch. Im Fokus ihrer Lehre stünden immer die Studierenden. Sie sollen mit Hilfe ihre Lehrveranstaltungen in die Lage versetzt werden, Methoden kritisch zu hinterfragen und diese auch für konkrete Probleme richtig auszuwählen, um dann Ergebnisse von Datenanalysen korrekt zu interpretieren.


Prof. Kirch ist verantwortlich für den Bachelor-Studiengang „Statistik & Datenanalyse“ sowie für den Master-Studiengang „Statistik“ an der Fakultät für Mathematik. Bevor sie 2015 an die OVGU berufen wurde, war sie am Karlsruher Institut für Technologie beschäftigt. Claudia Kirch studierte an der Philipps-Universität in Marburg Mathematik und schrieb ihre Dissertation am Institut für Mathematik an der Universität zu Köln. Ihr Spezialgebiet sind sogenannte Changepoint-Verfahren, das sind Analysen von Sprüngen in Zeitreihen wie sie beispielsweise bei elektrischen Impulsen im Gehirn, Börsenkurse oder auch in der Umwelt- und Klimaforschung vorkommen. Aber auch Anwendungen in den Neurowissenschaften, Computationelle und Machine-Learning-Methoden sowie Signalverarbeitung gehören zu ihren Forschungsinteressen.


Der Ars-legendi-Fakulätenpreis

Der Ars-legendi-Fakulätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften würdigt inzwischen im zehnten Jahr Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die sich durch herausragende, innovative und beispielgebende Leistungen in Lehre, Beratung und Betreuung auszeichnen. Er wird vom Stifterverband, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland ausgelobt. Die Auszeichnung wird seit 2014 in den Kategorien Biologie, Chemie, Mathematik und Physik vergeben und ist mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro dotiert. Die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger traf in diesem Jahr eine neunköpfige Jury aus Vertretern und Vertreterinnen der wissenschaftlichen Disziplinen und Studierenden.