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06.03.2023 aus 
Campus + Stadt
Vom Triathlon ins Seminar

Die Motivation: „Ich war einfach neugierig, was ich noch schaffe“, erinnert sich Dr. Kathrin Rehfeld. „Schließlich war ja nicht der Ironman das Ziel, sondern der Uni-Triathlon.“ Fest entschlossen, es zu schaffen, meldete sich die promovierte Sportwissenschaftlerin an. Doch die Motive waren vielfältiger: sich einer Herausforderung stellen, die Fitness verbessern, eigene Erfahrungen sammeln, um sie in der Lehre einbringen zu können. Ein Kollege filmte den Wettkampf. So kann Dr. Rehfeld zumindest die Lauftechnik oder die Wechsel zwischen den Stationen mit ihren Studierenden, u.a. im Studiengang Sport und Technik, analysieren. Aber auch in ihre wissenschaftliche Arbeit zu Sportmotorik, bewegungswissenschaftlicher Diagnostik, Gymnastik und Tanz wird diese Erfahrung einfließen. Um den Druck zu erhöhen, richtete sie einen Instagram-Kanal ein. Auf ihm ließ sie ihre zumeist studentischen Follower an Training und Triathlon teilhaben.

Das Training: Als Sportwissenschaftlerin war es Kathrin Rehfeld ein Leichtes, einen Trainingsplan zu konzipieren. Ein Fittness-Tracker war bald gekauft und mit Angaben zu Gewicht, Alter, Größe gefüttert. In ein passendes Rennrad wurde investiert und ein „bike fitting“ eingerichtet. Die ersten Trainingseinheiten ging sie forsch an. Doch schnell zeigte sich, dass Sportwissenschaftlerin nicht zwingend Sportlerin ist. Zudem ließen Haushalt, eine fast zweijährige Tochter sowie ein 40-Stunden-Job an der Uni nur ein schmales Zeitbudget zur Vorbereitung.

Das Schwimmen: Sollte als ehemalige Leistungsschwimmerin doch eigentlich kein Problem sein, dachte sich Kathrin Rehfeld: „Die erste Trainingseinheit war ernüchternd. Ich habe zu viel zu schnell gewollt und nicht auf den Rat meiner Kollegen, es langsam anzugehen, gehört.“

Das Radfahren: Check, denn jeden Tag fährt sie mit dem Rad zur Kita und zur Arbeit. Die Trainingstour von 35 Kilometern lief reibungslos. Nur das Rad musste etwas nachjustiert werden. „Schwieriger waren die Wechsel vom Wasser aufs Rad, vom Rad zum Lauf“, resümiert Dr. Rehfeld. Ein Kollege übte mit ihr, denn besonders der Wechsel aus der waagerechten Schwimmposition in die senkrechte Laufhaltung ist für jeden Kreislauf eine echte Herkulesaufgabe. „Beim Training hat das alles sehr gut geklappt, beim Triathlon waren alle guten Ratschläge vergessen. Ich bin zu schnell aus dem Wasser und hatte Kreislaufprobleme“, erinnert sich die Triathletin.

Kathrin Rehfeld beim Training auf dem Laufband in einem Labor (c) privat Dr. Kathrin Rehfeld Kathrin Rehfeld freut sich mit Kollegen nach dem Triathlon über ihren 3. Platz (c) privat Dr. Kathrin Rehfeld
Kathrin Rehfeld hat im Labor der Sportwissenschaften für den Triathlon trainiert und dabei Daten für Forschung und Lehre gesammelt. (links) Nach dem Triathlon war die Freude über den 3. Platz groß. (Fotos: privat / Dr. Kathrin Rehfeld)

Das Laufen: Durchhalten war die Devise – mit Beinen schwer wie Blei, in denen bereits 800 Meter Schwimmen und 20 Kilometer Radfahren steckten. „Hoffentlich bekomme ich keinen Krampf“, schildert Kathrin Rehfeld ihre Gedanken während des Wettkampfs. „Schlussendlich kam ich nach 1 Stunde 45 Minuten ins Ziel und bin recht zufrieden mit dem 3. Platz in meiner Altersklasse der Frauen. Sehr geholfen haben mir dabei meine Kollegen, die zum Anfeuern gekommen waren, und die fairen Wettkampfgegner, unter denen auch zwei Studierende von mir waren.“

Das Fazit: Die Sportwissenschaftlerin hat viel Material für ihre Lehrveranstaltungen gesammelt und die Erkenntnis gewonnen, dem Sporttreiben wieder mehr Zeit einzuräumen.

Autor:in: Ines Perl
Quelle: uni:report Sommer ´22
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