DE
16.10.2023 aus 
Campus + Stadt
Zukunft: Europäischer und grüner Campus?

Gemeinsam studieren – der eine in Spanien, die andere in Frankreich. Gemeinsam forschen, gemeinsam arbeiten – ohne Grenzen und Barrieren. Das soll auch für Magdeburg Wirklichkeit werden.

Neun Universitäten aus ganz Europa haben die Hochschulallianz EU GREEN – European Universities Network for Sustainable Growth, Inclusive Education and Environment (Europäisches Universitäts-Netzwerk für nachhaltiges Wachstum und inklusive Bildung) gegründet. Ihr Ziel: der Aufbau eines europaweiten Bildungs- und Forschungsnetzwerks auf dem Gebiet der nachhaltigen Entwicklung.

Konkret beteiligt sind die Universitäten aus Extremadura in Spanien, Parma in Italien, Angers in Frankreich, Évora in Portugal, Gävle in Schweden und Wroclaw in Polen, die Atlantic Technical University in Irland und Oradea in Rumänien sowie die Universität in Magdeburg.

„Durch eine enge multilaterale Zusammenarbeit soll sich in den kommenden Jahren viel verändern, es sollen länderübergreifende Studienprogramme eingerichtet, gemeinsame Forschungsvorhaben initiiert und nachhaltige Verwaltungsprozesse geschaffen werden“, erläutert Dr. Benjamin Höhne, der gerade die Projektkoordination EU GREEN an der Uni Magdeburg übernommen hat.

Was damit möglich wird? Studierende können digital Lehrveranstaltungen besuchen, unabhängig davon, an welcher der Unis sie sich gerade aufhalten. Und gemeinsame europäische Studienabschlüsse soll es geben. „So können dann Studierende, Forschende und Mitarbeitende der beteiligten Universitäten ohne Hürden zwischen den Einrichtungen wechseln und gemeinsam die Erfahrung nutzen, und vor allem auch die Stärken und verschiedenen Perspektiven zusammenführen und interkulturelle Kompetenzen fruchtbar machen“, so Höhne weiter.

Porträt Dr. Benjamin Höhne (c) Anna Friese Uni Magdeburg

Dr. Benjamin Höhne hat seit Oktober 2023 die Projektkoordination von EU GREEN an der Uni Magdeburg übernommen. (Foto: Anna Friese/Uni Magdeburg)

EU GREEN baut dafür unter Federführung der Uni Magdeburg eine umfassende digitale Infrastruktur auf. Neben dem digitalen Besuch von Lehrveranstaltungen, werden die Weiterbildungsangebote für Mitarbeitende ausgeweitet und es entsteht die Möglichkeit, Forschungsdaten zu verbinden.

Hochschulallianzen sind EU-geförderte transnationale und interdisziplinäre Projekte, die europäische Werte und Identität fördern und die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulbildung vorantreiben sollen. Europaweit existieren bereits 51 dieser Hochschulallianzen, an denen rund 430 Hochschuleinrichtungen aus 35 Ländern beteiligt sind. Alle Allianzen verfolgen ein gemeinsames Ziel, einen Hochschulcampus mit europäischer Dimension – quasi eine europäische Hochschule – zu schaffen. Europäische Hochschulen möchten eine neue Generation kreativer Europäer:innen zusammenbringen, die in verschiedenen Sprachen, über Länder- und Fachgebietsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten, um die gesellschaftlichen Herausforderungen und den Fachkräftemangel, mit denen Europa konfrontiert ist, zu bewältigen.

„Gemein haben alle neun Universitäten von EU GREEN den Charakter von starken regionalen Hochschulen, die international ausgerichtet sind“, sagt Politikwissenschaftler Höhne. „Sie haben sich zu inklusiver Lehre, nachhaltigen Entwicklungen und zur Bekämpfung gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökonomischer Problemstellungen verpflichtet.“ Gleichermaßen stünden die Universitäten vor enormen Herausforderungen und riesengroßen Chancen, voneinander zu lernen. Die Universität Magdeburg steht vor umfangreiche Europäisierungsprozessen in allen Bereichen.

 

 

Autor:in: Ines Perl
Weiterführende Links: