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Portrait von Gabriel Rücker auf dem grünen Campus der Uni Magdeburg (Foto: Anna Friese / Uni Magdeburg)
25.09.2023 aus 
Campus + Stadt
Für mehr Toleranz, Akzeptanz und Diversität

Bereits zum dritten Mal findet am 12. Oktober 2023 das Campus Pride Event auf dem Mensavorplatz an der Uni Magdeburg statt. „Mit dem Veranstaltungsformat CAMPUSpride wollen wir für Toleranz, Akzeptanz und Diversität im Hochschulbereich und in der Wissenschaft werben“, sagt Gabriel Rücker, Mitglied des Studierendenrates. Die Veranstaltung entstand in diesem Jahr in Zusammenarbeit verschiedener Hochschulgruppen wie OVGU Pride, die der Queer-Aktivist Gabriel Rücker mitgegründet hat sowie unterschiedlichen Vereinen, wie dem CSD Magdeburg und CSD Sachsen-Anhalt e.V..

„Wir haben in diesem Jahr eine Kundgebung geplant und es steht auch schon fest, dass Prof. Tina Jung einen Workshop zu queeren Perspektiven in Universitäten und Wissenschaft halten wird, auf den ich schon sehr gespannt bin“, so Rücker der Sozialwissenschaft im Bachelor studiert. „Und auch in diesem Jahr wird es eine große Abschlussparty am Abend zusammen mit der Insel der Jugend geben“. Das Pride Event an der Uni Magdeburg in dieser Form sei bisher in Deutschland einzigartig und soll eine wichtige Botschaft transportieren, so Rücker weiter. „Als Ort der Lehre und Forschung ist es auch an Hochschulen wichtig, die Bedürfnisse queerer Menschen im Blick zu behalten. Auch für Studierende ist es wichtig, dass ihre Studienumgebung nicht von Diskriminierung und Unsichtbarkeit geprägt ist.“

Der Weg zu einer bunten und vielfältigen Uni wird auch durch das unieigene Netzwerk für Chancengleichheit & Diversität gefördert. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt im Jahr 2021 hat sich die OVGU dazu verpflichtet, Vielfalt und Wertschätzung aller Talente zu fördern und als Chance zu sehen. Laut Gabriel Rücker sei es wichtig, immer wieder auf Missstände aufmerksam zu machen und aufzuklären. „Es ist mir wichtig, immer wieder Position zu beziehen. Darauf zu achten, dass Frauen, Transmenschen, nicht-binäre Menschen oder auch Internationals repräsentiert sind. Dafür sind Awareness-Konzepte, Ansprechpersonen und auch klare Handlungsregeln wichtig. Gesetzt den Fall, dass es zu Vorfällen käme, muss klar sein, dass das verfolgt wird und auch Konsequenzen hat“.

Studium und Engagement verbinden

Abseits des politischen Engagements studiert Gabriel Rücker an der Uni Magdeburg im 9. Semester Sozialwissenschaften im Bachelor. Damit sowohl sein Studium als auch sein politisches Engagement nicht zu kurz kämen, sei es wichtig, Synergien zu schaffen. „Ich habe mir die letzten Jahre ein Netzwerk aufgebaut, in dem viele Dinge, wie meine Arbeit im Studierendenrat der Uni Magdeburg, zusammenhängen. Super ist, dass ich das, was ich im Studium gelernt habe, auch bei meiner aktivistischen Arbeit anwenden kann. Trotzdem habe ich Hilfe von Freunden und nicht selten sind meine Wochen sehr lang und vollgepackt“. Nach dem Studium kann sich der Queer Aktivist verschiedene Berufsperspektiven vorstellen. Von der Projektarbeit in einer NGO bis hin zur Landes- oder Bundespolitik sei alles denkbar. „Klar ist jedoch, dass ich im soziologischen und politikwissenschaftlichen Bereich bleibe“.

Da jedes gesellschaftliche Engagement vom Einsatz dessen Mitgliedern lebe, möchte Gabriel Rücker Studierende dazu ermutigen, selbst aktiv zu werden. „Grundsätzlich kann ich allen empfehlen, sich zu engagieren. Zum einen haben viele studentischen Initiativen der Uni Magdeburg Nachwuchsprobleme und zum anderen sind viele Leute, die sich engagieren wollen, teilweise erschlagen vom großen Angebot oder den vor ihnen liegenden Aufgaben. Es gibt aber immer ein Team, so dass man sich die Aufgaben teilen kann.“

Seine Bitte richtet sich besonders an die Erstsemester: „Wendet euch gern an die Studierendenschaft oder eure studentische Vertretung, wenn ihr Hilfe oder Beratung braucht, denn es gibt so viele Sachen die man nutzen kann“.

Das Campus Pride Event am 12. Oktober ab 11 Uhr richtet sich nicht nur Studierende und Mitarbeitende der OVGU: „Das Event ist öffentlich, darum sind auch alle Interessierten herzlich Willkommen“, sagt Gabriel Rücker.