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Dr. Mehlmann erklärt im Rahmen des Themenjahres den Zusammenhang von Mathematik und Klimawandel bei einer AG mit Schulklassen (Foto: Hannah Theile/Uni Magdeburg)
11.03.2024 aus 
Studium + Lehre
Matheunterricht mal anders

Wie kann man mit Hilfe mathematischer Modelle seinen persönlichen CO2-Fussabdruck bestimmen? Diese Frage stellte Dr. Carolin Mehlmann, Mathematikerin der Uni Magdeburg, Schülerinnen und Schülern der Oberstufe im Februar bei einem Intensivworkshop im Rahmen des Projektes „Themenjahr Klimawandel und Mathematik“ an der Uni Magdeburg. 54 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 12 verschiedener Schulen Sachsen-Anhalts, entwickelten in kleinen Gruppen in Seminarräumen der Uni, Modelle und diskutierten diese dann im Anschluss.

Initiiert wurde die Idee eines Themenjahres von Dr. Carolin Mehlmann und Dr. Thomas Richter von der Fakultät Mathematik, die Forschungsprojekte zum Thema Meereis durchführen. Die Idee fand in der Fakultät großen Anklang, so dass inzwischen Mitarbeitende und Studierende aus verschiedenen Instituten der Fakultät das Themenjahr Mathematik und Klimawandel organisieren, das neben einer Vortragsreihe auch eine Arbeitsgemeinschaft für Schülerinnen und Schüler beinhaltet. „Das Ziel ist zu zeigen, dass auch beim Thema Klimawandel, einem der wichtigsten Themen des 21. Jahrhunderts, Mathematik eine wichtige Rolle spielt. Dabei soll die Vortragsreihe aufzeigen, welche Rolle mathematisch-naturwissenschaftliche Forschung einerseits in der Beschreibung und Modellierung von klimatischen Vorgängen einnimmt und wie wichtig Mathematik andererseits in der Entwicklung von Ansätzen zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels ist. Wir erhoffen eine Sensibilisierung für die vielen Aspekte dieses wichtigen Themas. Insbesondere möchten wir junge Menschen ansprechen und für die Mathematik begeistern“, sagt Dr. Ulf Friedrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitorganisator des Themenjahres.

Dr. Carolin Mehlmann ergänzt: „Durch die anwendungsbezogene Vermittlung wird das Interesse an der Mathematik verstärkt sowie mathematische Konzepte aus der Schule vertieft. Die wissenschaftliche Thematisierung des Klimas und deren Wandels ermöglicht es den Schülern, objektiv an Diskussionen zu teilzunehmen und ihr persönliches Handeln im Alltag zu reflektieren.“

Die Themenblöcke reichen dabei von der Schmelze von Meereis und einem Gletscher in einem dargestellten Experiment über die Vorhersage zur Bewegung von Meereisschollen mit einem erstellten Computermodell bis hin zu visualisierten Klimadaten mit dem Rechner. Bereits im März seien wieder drei Klassen aus der Oberstufe zu Besuch.

Besonders bei den Vorträgen, die im Rahmen des Themenjahres angeboten werden, sei die Resonanz enorm, insbesondere bei jungen Menschen. Aber auch die Angebote in den Schulen werden laut Dr. Carolin Mehlmann sehr gut angenommen, so dass das Format der Schüler AG auch in der zweiten Hälfte des Themenjahres fortgeführt werde. „Wir hoffen einen regelmäßigen Dialog mit den Schulen zu starten. Das AG Projekt soll in die bestehenden Outreach-Veranstaltungen der Fakultät für Mathematik eingegliedert werden“, sagt Dr. Ulf Friedrich.

Eine Übersicht über bevorstehende Vorträge, Informationen und Anmeldung der Schüler AG, finden Interessierte auf der Website zum Themenjahr.