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25.11.2025 aus 
Forschung + Transfer
Wenn aus Forschung Hoffnung wächst

„Eigentlich wollte ich als Kind Astronaut werden. Die Neugier, Neues zu entdecken, war schon früh da. Heute reise ich zwar nicht durchs All, aber ich bewege mich in einem ebenso faszinierenden Universum – dem des menschlichen Immunsystems“, sagt Prof. Dr. med. Dimitrios Mougiakakos mit einem Lächeln. Seine Leidenschaft ist die Erforschung, wie sich das Immunsystem gezielt zur Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen nutzen lässt. Für seine herausragende Arbeit erhält der Leiter der Uniklinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie nun den Forschungspreis der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Die Medizin begeistere ihn, weil sie Wissenschaft und Menschlichkeit vereine: „Hier trifft die akribische Arbeit mit Daten und Studien auf die direkte Begegnung mit menschlichen Schicksalen.“ Sein Weg wurde geprägt von einer unerschütterlichen Neugier auf das „Warum“: „In der Klinik sehen wir, ob etwas wirkt oder nicht. In der Forschung suchen wir nach dem Grund und genau das treibt mich an.“

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Zelltherapie, insbesondere die Rolle der CAR-T-Zellen: „Dabei handelt es sich um Immunzellen des eigenen Körpers, die wir genetisch so verändern, dass sie Tumorzellen gezielt erkennen und vernichten“, erklärt er. Diese Technologie wird von seinem Team nicht nur zur Krebsbehandlung eingesetzt, sondern auch so weiterentwickelt, dass ihre Wirkmechanismen für die Therapie von Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes genutzt werden können. Bereits konnten Patientinnen und Patienten mit schweren Erkrankungen des Nervensystems oder des blutbildenden Systems erfolgreich behandelt werden. „Zu sehen, dass eine Idee, die wir hatten, am Ende einem Menschen hilft – das ist einzigartig.“

Die Auszeichnung als Forschungspreisträger empfinde er als Anerkennung für das gesamte Team: „Ohne die Kolleginnen und Kollegen im Labor und in der Patientenversorgung wäre dieser Preis nicht möglich gewesen.“

Für die Zukunft hat Prof. Mougiakakos ein klares Ziel: „Wir wollen in Magdeburg nicht nur an Zell- und Immuntherapien forschen, sondern sie hier auch realisieren, um so vielen Menschen wie möglich zu helfen.“ Gleichzeitig möchte er die Begeisterung für die Wissenschaft an die nächste Generation weitergeben. „Wenn aus wissenschaftlicher Erkenntnis Hoffnung wird, ist das etwas Wunderbares.“

Über den Forschungspreisträger:

Prof. Dr. med. Dimitrios Mougiakakos ist seit November 2021 Direktor und W3-Professor an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Zelltherapie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Er promovierte 2007 an der Medizinischen Hochschule Hannover und habilitierte 2013 in der Experimentellen Medizin zum Thema „Redox-assoziierte Immunregulation und ihre Bedeutung für maligne und entzündliche Erkrankungen“. 2020 erwarb er den Master of Health Business Administration (MHBA) an der FAU Erlangen-Nürnberg. Dimitrios Mougiakakos ist Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie.